Alzey - im Herzen Rheinhessen

Stadthalle = Denkmalschutz

Im Januar noch gingen alle davon aus, dass lediglich der Gebäudeteil des Ratskellers unter Denkmalschutz steht und die eigentliche Stadthalle davon unberührt ist. Dieser Sachstand wurde durch ein Schreiben der Denkmalschutzbehörde des Landkreises jäh abgelöst mit der Mitteilung, dass der gesamte Gebäudekomplex unter Denkmalschutz steht.
Frühere Gedanken über einen etwaigen grundlegenden Gebäudeumbau oder gar Neubau durch Abriss können daher nicht mehr weiterverfolgt werden.

Stadthalle aus Blickrichtung Schießgraben.
Quelle: CDUStadthalle aus Blickrichtung Schießgraben. Quelle: CDU

Aufgrund brandschutztechnischer Auflagen dürfen momentan nur max. 199 Personen die Halle nutzen. Zur Zeit und auch absehbar besteht keine angemessene räumliche Alternative, daher sind die Fraktionen im Stadtrat aufgerufen, sich Gedanken über eine zeitgerechte und finanziell vertretbare Variante der Stadthalle zu machen.


Die Stadthalle an sich wurde seit 60 Jahren nur hier und da aufgehübscht, der große Wurf aber wurde mangels Geld nie angegangen. Daher herrscht hier ein riesiger Investitionsstau, der sich besonders im mangelnden Brandschutz äußert.
Die Brandschutzertüchtigung von Ratskeller und Stadthalle würde mindestens 4 Mio. Euro verschlingen, ohne jegliche Aufhübschungsmaßnahmen der Halle an sich.

Variante 1: Lediglich Modernisierung jetzige Stadthalle?
Nach ersten Schätzungen käme man bei einer kompletten brandschutztechnischen Ertüchtigung und Modernisierung auf vermutlich ca. 8 Millionen Euro.
Ergebnis vermutlich:  Eigentlich aus heutiger Zeit suboptimale Bedingungen mit altem Bühnenbereich und unterschiedlichen Höhen der Halle sowie des sich anschließenden kleineren Raums. Auch die Themen Fluchtwege und Barrierefreiheit könnten damit nicht den heutigen Ansprüchen genügen.
=> Variante 1 wäre also teuer und würde dennoch nicht alle Probleme lösen.

Variante 2: Abriss und Neubau an alter Stelle?
Ein Abriss der gesamten Stadthalle und ein entsprechender Neubau in ähnlicher Größe wie jetzt, denn diese Raumgröße ist perfekt für Alzey, ist aufgrund des Denkmalschutzes nicht erlaubt.
=> Variante 2 ist somit ausgeschlossen.

Variante 3: Komplettmodernisierung und neuer Anbau Richtung Parkplatz?
Unter den genannten Voraussetzungen wäre es vermutlich sinniger, das Ratskellergebäude im Bestand brandschutztechnisch zu modernisieren und für den Bereich Stadthalle einen ganz neuen Weg zu gehen:
Erste Überlegungen:
Die prägende Front der Stadthalle (Richtung Schießgraben) bleibt bestehen, im Innern aber würde komplett neu strukturiert.
In einer Besprechung zwischen Stadtverwaltung und Denkmalschutzbehörde wurde z.B. die Möglichkeit erörtert und für grundsätzlich machbar erklärt, den Nebenraum (der sich momentan ja als höhenversetzter Anbau darstellt) abzureißen und Richtung Parkplatz einen barrierefreien Neubau zu errichten, so dass es letztlich zu einem gleichen Bodenniveau zur eigentlichen Stadthalle käme. Gleichzeitig könnte auch die Raumaufteilung derart abgeändert werden, dass z.B. der Bühnenbereich versetzt wird. Damit könnten dann ein neuer Nebenraum im jetzige Bühnenbereich entstehen.
Damit könnte die Stadthalle im Bereich Schießgraben ihr jetziges denkmalgeschütztes Aussehen erhalten und dennoch könnte durch den neuen Anbau ein zeitgerechter Stadthallenbau erreicht werden, der auch alle Anforderungen an Größe, Nutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit und Fluchtwege einhaltenden würde.
Die Kosten dieser Maßnahme sind noch nicht beziffert, werden aber vermutlich ebenso viele Millionen verschlingen.


==> Je teurer allerdings das Projekt Stadthalle wird, desto höher würden auch die Mietkosten für die Nutzer. Bei allen Überlegungen muss also immer mitbedacht werden, dass sich künftige Nutzer (Vereine, Tanzschulen u.v.m.) die Mietkosten leisten könnten müssen.  

Im nächsten Schritt soll nun seitens der Stadtverwaltung eine Konzeptplanung erarbeitet werden, die dann weiter beraten wird.

Für die CDU ist jedoch klar, dass im Falle einer Weiterverfolgung des Projektes ein Architektenwettbewerb stattfinden muss, damit aus unterschiedlichen Realisierungsvarianten diejenige ausgesucht werden kann, die die besten Voraussetzungen für Nutzer und Stadtkasse aufweist und auch architektonisch überzeugt.