Alzey - im Herzen Rheinhessen

Bürgermeister Burkhard: „Alles auf einmal geht nicht“

STADTHALLE Bürgermeister Burkhard will Projekte nacheinander abarbeiten

Mit einiger Skepsis sieht Bürgermeister Christoph Burkhard den erklärten Willen der SPD/FWG-Koalition, eine neue Stadthalle am Standort der alten Halle am Schießgraben zu errichten (die AZ berichtete). „Ich bin nicht gegen eine neue Festlegung der Prioritäten bei der Realisierung der anstehenden Projekte, aber alles auf einmal geht nicht“, sagt der Stadtchef mit Blick auf die städtischen Finanzen.

Die Stadthalle am Schießgraben im Spiegel der politischen Diskussion. Bürgermeister Burkhard steht einem Neubau kritisch gegenüber. Foto: photoagenten/Axel SchmitzDie Stadthalle am Schießgraben im Spiegel der politischen Diskussion. Bürgermeister Burkhard steht einem Neubau kritisch gegenüber. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

18.02.2011 - ALZEY

Von Thomas Ehlke

Bislang, so Burkhard, sei es Konsens im Stadtrat gewesen, Investitionen mit Bedacht zu tätigen. „Als Bürgermeister wünsche ich mir auch eine neue Stadthalle, ein Parkhaus und die Umsetzung aller Sanierungsprojekte. Doch ich bin Realist: Man kann den Euro nur einmal ausgeben“, stellt Burkhard fest. In der politischen Diskussion könne es auch kein „Wunschkonzert“ geben, denn der Gesetzgeber verpflichte die Stadt, ihren Haushalt auszugleichen. „Das Geld, das wir heute per Kredit ausgeben, müssen spätere Generationen zurückzahlen“, gibt der Bürgermeister zu bedenken. Daher könne man die Vorhaben nur nach und nach anpacken. Anders als andere Städte und Gemeinden, sei Alzey nämlich noch in der glücklichen Lage, dass man eigenverantwortlich Beschlüsse fassen könne. Das Heft des Handelns könne man jedoch nur in der Hand behalten, wenn die finanzielle Situation dies auch weiter zulässt.

Vor diesem Hintergrund sei er im vergangenen Jahr auch für das Gemeinschaftsprojekt mit dem Kreis zum Bau einer Mensa und Stadthalle gewesen. „Das war finanziell eine ganz andere Basis als jetzt, wo es nur um einen reinen Hallenbau geht, bei dem außer dem Land kein großer Geldgeber zur Verfügung steht, wie dies beim Mensa-Projekt mit dem Landkreis der Fall gewesen wäre“, sagt der Bürgermeister. Ihm sei keine Stadthalle bekannt, die betriebswirtschaftlich geführt werde. Bei der bescheidenen Auslastung mit Veranstaltungen das Jahr über müsse ohnehin die Frage erlaubt sein, ob sich die große Investition in einen Neubau lohne.

Sicherlich könne man sich auch kaputt sparen, doch das sei in Alzey nicht der Fall. Christoph Burkhard verweist hier auf ein ganzes Bündel an Projekten, die seit seinem Amtsantritt vor viereinhalb Jahren realisiert worden seien, zu dem unter anderem Dauerstau, Anbau Kitas Niemöller Weg und Pfalzgrafenstraße und die Generalsanierung der Nibelungenschule zählten. „Da reichen zehn Millionen Euro nicht“, sagt Burkhard. Man habe investiert und trotzdem die Haushaltskonsolidierung vorangetrieben. Diesen Kurs will der Bürgermeister auch weiter steuern.