Julia Klöckner hatte die Frauen aus dem Kreisverband Alzey-Worms zum Ladies Lunch - oder wie sie es sagte "Mittagessen unter Frauen" - eingeladen und die Frauen kamen.
  Bei bester Stimmung, gutem Essen und gutem Wein saß man zusammen.
  
  Somit stand einem gemütlichen Austausch über Politik und Gesellschaft nichts mehr im Wege. 
Bis auf den letzten Platz war der Gewölbekeller der Flonheimer Dolmühle  mit Frauen, Frauen und nochmals Frauen gefüllt. Das bescherte Julia  Klöckner ein glückliches und zufriedenes Lächeln ins Gesicht.  
  In  ihrer charmant humorvollen Art komplimentierte sie die wenigen  "erlaubten" Männer (Kreisverbandsvorsitzender Walter Wagner, dessen  Stellvertreter Markus Conrad und den Vizepräsidenten des  rheinland-pfälzischen Landtages MdL Heinz-Hermann Schnabel) nach der  Begrüßung aus dem Saal, damit die Frauen unter sich mal "Tacheles" reden  und in Ruhe Mittag essen könnten, wie Klöckner es süffisant nannte.  
  Es  sei oft feststellbar, dass Frauen und Männer zum gleichen Begriff   unterschiedliche Wahrnehmungen hätten und von daher wolle man nun mal  den Frauen das Wort geben.
  Sie machte dies z.B. am Begriff Sicherheit  fest: für Männer bedeute dies oft die Themen Polizei, Schutz vor  Terrorismus etc. für jüngere Frauen hingegen wäre der Begriff eher mit  Sicherheit im Lebensmittelwesen und für ältere Frauen mit Schutz vor  Einbrüchen etc. verbunden. Diesen unterschiedlichen Sichtweisen müsse die  Politik gerecht werden.  
  Vehement setzt sich Klöckner für mehr  Frauen in jeglichen Positionen und Ämtern ein und man müsse die Talente  der Frauen fördern - auch in der Politik. "Fördern heißt aber nicht, es  erzwingen!" Daher hat sich die CDU auch gegen eine starre Frauenqoute  ausgesprochen, sondern stattdessen ein Frauenquorum als Richtschnur  eingeführt.
  Man müsse die unterschiedlichen Lebensbiographien der  Frauen wertschätzen und "es ist eine Unverschämtheit, wenn an eine  Mutter die Frage gestellt wird ´arbeiten Sie oder sind Sie zu Hause?`,  denn die Erziehung der Kinder kann man nicht genug wertschätzen!", so  Klöckner. Daher sei auch die Mütterrente der richtige Schritt gewesen. 
  Provokativ  warf sie unter großem Kopfnicken der Zuhörerinnen den Satz in den Raum "wenn Banken  systemrelevant sind, dann sind es Mütter und auch Väter allemal!"
  Keine  noch so professionelle Kita könne die Liebe und die Erziehung der  Eltern ersetzen und hier sehe man einen großen Unterschied zur  Einstellung der jetzigen Landesregierung.  
  Über Bundeskanzlerin  Angela Merkel wusste sie auch einiges zu berichten, immerhin trifft man  sich ca. 14-tägig in Berlin. Der Mensch Angela Merkel sei für sie ein  Phänomen: gut vernetzt und mit wenig Schlaf auskommend, habe sie die  Gabe, sehr gut zuzuhören und dann harrscharf zu kombinieren. "Angela  Merkel will nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern sucht immer erst nach der Tür!", so Klöckner.  
  Und weiter erläuterte Klöckner ihre Einstellung 
  *zum  Fachkräftemangel ("jemand, der Abitur hat, ist nicht besser oder  schlechter als jemand, der eine ordentliche Ausbildung macht!"), 
  *zur  Situation an den Schulen ("es gibt immer bessere Notendurchschnitte,  obwohl sich die Qualität der Antworten der Schüler nicht gesteigert  hat") und der Tatsache, dass viele Lehrerverträge auf ein Schuljahr  befristet seien, 
  *zur Wirtschaftsförderung und zur Versorgung in der Fläche, 
  *zum  Generationenzusammenhalt,
  *zur  angedachten Bürokratiebremse ("damit für Unternehmer eine  Verlässlichkeit da ist, die auch zum Standortvorteil für Rheinland-Pfalz  werden könnte")
  und weiteren Themen.  
  Die anschließende  Diskussionrunde wurde von den Frauen gerne angenommen und so konnten viele Fragen und Themen an Julia Klöckner herangebracht werden.  
  Alles in allem: eine gelungene Veranstaltung, bei der das Essen natürlich auch nicht zu kurz kam!